Mittwoch, 27. April 2011

Leckere Chips aus der Oberpfalz


















Foto: obx-news


Hunderten ostbayerischen Landwirten beschert die Knabberlust der Deutschen ein glänzendes Einkommen.

Neunburg vorm Wald (obx - werbe-welt) – Diese Chips bringen keinen Computer zum Laufen, aber sie machen glücklich: Kartoffelchips begleiten die Deutschen seit mehr als 50 Jahren durch den Feierabend. Der Griff in die Tüte mit den knusprig-leckeren Dickmachern gehört zu einem Fernsehabend oder zur Party wie das Glas Wein oder Bier. Atkins-Diät und Fit for Fun zum Trotz: Die Geschäfte der Kartoffelchips-Produzenten laufen noch immer glänzend. Fast vier Kilogramm dieser salzigen „Genussmittel“ knabbert jeder Bundesbürger pro Jahr – zur Freude der Landwirte in der mittleren Oberpfalz. Hunderten ostbayerischen Bauern beschert der anhaltende Markterfolg der Kartoffelchips ein einträgliches Einkommen. Sie beliefern eine der modernsten Kartoffelchips-Fabriken Europas in Neunburg vorm Wald (Kreis Schwandorf) mit dem Rohstoff. Zehntausende Tonnen Kartoffeln pro Jahr schlucken die Produktionsanlagen dieses Werks.

Erfunden wurden die Kartoffelchips vor 150 Jahren in Soratoga in New York von einem indianischen Koch als Steak-Beilage. Ein weltweiter Verkaufsschlager wurden sie letztendlich als Knabber-Snack. Der erste Europäer, der außerhalb Englands mit der Herstellung und dem Verkauf von Kartoffelchips Erfolg hatte, war der Deutsche Heinz Flessner. Er eröffnete 1951 die erste automatische Produktionsanlage Europas, um die Chips-Lust der in Deutschland stationierten US-Soldaten zu befriedigen. 1968 wurde dann der Grundstein für das damals größte Kartoffelchips-Werk Europas im ostbayerischen Neunburg vorm Wald gelegt. Ein Grund für die Standortwahl war die legendäre Qualität der „Erdäpfel“ in der Kartoffelpfalz. Heute gehört das Werk in Neunburg zur Lorenz Bahlsen Snack-Gruppe.

Mehrere hundert Landwirte aus dem Großraum Schwandorf-Cham sorgen für das Futter der Hochleistungsproduktionsanlagen. 50.000 Tonnen frische Kartoffeln wandern nach derzeit vorliegenden Zahlen in Neunburg jährlich in die Schäl-, Schneide- und Frittiermaschinen. Fast vier Kilogramm dieser süchtig machenden Kartoffelchips verschlingen die Deutschen pro Jahr. Das garantiert in Neunburg hunderten Menschen ihre Arbeitsplätze. Arbeitsplätze, die sich als weit krisensicherer erwiesen haben, als jene in den Fabriken, die eigentlich als Schlüssel unserer Zukunftsentwicklung gelten: den Chipfabriken der Computerindustrie.